Denkt man an Ostern, fallen einem – außer Ferien – sofort zwei Sachen ein: Ei und Hase. Bis wir es nicht mehr glauben konnten, erzählte man uns, dass an Ostern ein Hase im Garten Eier versteckt. Dabei wissen wir alle, dass Hasen keine Eier legen, sondern Hühner. Klaut der Hase den Hühnern die Eier, um sie dann zu verschenken?
Die Geschichte mit dem Osterhasen, der Eier bringt, die er womöglich auch noch selber bemalt haben soll, ist über 300 Jahre alt. Der Brauch, dass man an Ostern bunte Eier versteckt, ist noch viel älter. Früher konnte man im Frühling öfter Feldhasen in den Gärten sehen, die auf der Suche nach etwas Essbaren waren. Also hat man das Eierlegen einfach den Hasen angedichtet, um kleinen Kindern zu erklären, woher die bunten Eier kamen, die an Ostern wie zufällig im Gras lagen. Und weil der Hase so ein putziges Tier ist, möchten wir es bis heute gern glauben.
Der Osterhase ist eine Erfindung aus Deutschland. Andere Länder haben andere Osterbräuche und Geschichten, die oft von Schafen und Hähnen handeln. Oster-Eier sind aber immer beteiligt.
Hasen drucken – das könntest Du ausprobieren!
Um einen Hasen zu zeichnen braucht man wieder die Form der Eier. Körper, Kopf, Pfoten und Ohren haben die ovale Form eines Eis, die für die Ohren nur etwas gedehnt werden muss.
Willst Du einen Hasen drucken, kannst Du Dir Stempel schneiden, dazu brauchst Du ein paar Kartoffeln und ein spitzes Messer oder einen Cutter. Schneide verschiedene eiförmige Stempel, für die Ohren länglichere, und bemale sie mit Wasserfarben.
Du kannst auf saugfähiges Papier drucken oder auf Papierservietten. Du kannst Gras dazu malen oder ein Nest mit bunten Eiern. Augen und Barthaare zeichnest Du mit einem Stift dazu. Du kannst Grußkarten daraus basteln oder Tischkarten für das Osterfrühstück. Oder Geschenkpapier bedrucken, oder, oder, oder …. was Dir noch alles einfällt.
Berühmter Hase
Der berühmteste Hase, den ein Künstler je gemalt hat, ist der Hase von Albrecht Dürer. Der Nürnberger Maler hat den Hasen mit feinen Pinseln und Wasserfarben so genau gemalt, dass man meinen könnte, er würde vor einem sitzen. Das war vor etwa 500 Jahren, lange, bevor es Fotos und Computer gab.
Hasenfuß und Hasenherz
Feldhasen haben in der Natur viele Feinde. Wenn sie eine Gefahr bemerken, rennen sie schnell weg und schlagen Haken. Das heißt, sie rennen einen Zickzack-Kurs, damit dem Verfolger schneller die Luft ausgeht. Einen Menschen, der nicht sehr mutig ist und schnell wegrennt, nennt man deshalb oft einen „Hasenfuß“. Oder man sagt: „der hat ein Hasenherz“.
Falscher Hase
Einen „falschen Hasen“ nennt man einen Hackbraten, bei dem in seinem Inneren ein Ei mitgebraten wird. Dafür muss kein Hase sein Leben lassen und es schmeckt auch gut. Früher wurde der Hackbraten oft in einer Hasenpfanne gebraten, daher kommt der Name.
Hase und Kaninchen
Obwohl sie ähnlich aussehen, sind Feldhase und Kaninchen nicht direkt verwandt. Beide gehören zur Gruppe der „hasenartigen“ Säugetiere, von denen es 70 verschiedene Arten gibt. Kaninchen, die bei uns oft als Stallhasen bezeichnet werden, sind meistens kleiner als Feldhasen und haben wesentlich kürzere Ohren. Die „Löffel“ des Feldhasen können 15 cm lang sein, damit kann er besonders gut hören. Junge Feldhasen kommen schon mit Haaren auf die Welt, Kaninchen sind nackt und blind, wenn sie geboren werden. Erst nach vier Wochen öffnen sie die Augen und bekommen das weiche Fell. Es gibt unzählige Arten von Kaninchen, mit Dalmatiner-Muster und Hängeohren und in vielen Farben und Größen.
Text: amei/Archiv; Fotos: amei/Archiv, jennylipmic/stock.adobe.com