Sicher Schwimmenlernen

So werden Kinder echte Frei-Schwimmer

Viele Grundschüler in Deutschland können am Ende der vierten Klasse noch nicht sicher schwimmen – laut einer Studie der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) betrifft das rund 45 Prozent der Kinder. Um dem entgegenzuwirken, gibt Wolfgang Lehmann vom Deutschen Schwimmverband (DSV) Eltern hilfreiche Tipps, wie sie ihre Kinder Schritt für Schritt ans sichere Schwimmen heranführen können.

Der Einstieg sollte im Nichtschwimmer-Becken erfolgen, denn Kinder brauchen zunächst die Sicherheit, dass sie stehen können. Von Schwimmflügeln rät Lehmann ab, da sie die Bewegungsfreiheit eher einschränken. Besser geeignet seien Schwimmhilfen wie Schwimmgürtel, die den Auftrieb fördern, ohne den natürlichen Bewegungsablauf zu sehr zu behindern.

Idealerweise erfolgt das Schwimmenlernen unter professioneller Anleitung. Ein erfahrener Schwimmlehrer kann gezielt auf die individuellen Schwächen der Kinder eingehen. Zwar können Eltern auch erste Grundlagen vermitteln, doch dabei entwickeln Kinder mitunter einen eigenen Schwimmstil, der nicht immer korrekt ist. Zudem werden wichtige Aspekte wie das Verhalten bei Krämpfen oder Erschöpfung im professionellen Unterricht besser behandelt.

Regelmäßiges Üben ist entscheidend für den Lernerfolg. Um die Grundbewegungen zu festigen, sollte mindestens ein- bis zweimal pro Woche trainiert werden. Eltern sollten den Schwimmkurs nicht direkt vor dem Urlaub buchen, da Kinder in offenen Gewässern wie Seen oder im Meer mit Wellen und schlechter Sicht häufig überfordert sind.

Besonders effektiv ist das Schwimmenlernen in der Gruppe. Der Austausch mit anderen Kindern motiviert und fördert die Lernbereitschaft – oft reichen ein oder zwei besonders talentierte Mitschwimmer, um die gesamte Gruppe mitzureißen. Darüber hinaus wird in der Gruppe auch soziales Verhalten geübt. Kinder lernen, Rücksicht zu nehmen, andere nicht nass zu spritzen und sich umsichtig im Becken zu bewegen – Fähigkeiten, die später im öffentlichen Schwimmbad unerlässlich sind.

Die ideale Gruppengröße liegt laut DSV zwischen zwölf und zwanzig Kindern. Zwar kann sich ein Schwimmlehrer in kleineren Gruppen intensiver um einzelne Anfänger kümmern, doch die Dynamik und Motivation innerhalb einer größeren Gruppe ist in der Regel deutlich höher.

Text: tmn; Foto: #/stock.adobe.com