Das Schloßfest steht vor der Tür. Alle, die unsere Heimatstadt lieben, freuen sich schon unheimlich, dass es bald losgeht. Und wir haben deshalb diese ganze HALLO NEUBURG Ausgabe der wunderbaren Zeitreise in die Renaissance gewidmet.
Aber wer steht eigentlich dahinter? – Das ist der Verkehrsverein „Freunde der Stadt Neuburg“ e.V., der in diesem Jahr, am 27.03., seinen 112. Geburtstag feierte. Verantwortlich für die Organisation und Planung, das festliche Programm und die Fieranten, die zünftigen und süßen Schmankerl, den reibungslosen Ablauf und die Sicherheit – und vor allem für die immer wieder magischen, unvergesslichen und beglückenden Momenten der Lebensfreude, der heiteren Sorglosigkeit und der Begeisterung für die eigene Stadtgeschichte – ist das Schloßfestkomitee. Der Marktvogt ist die zentrale Persönlichkeit in dieser eingeschworenen Mannschaft, die mit ganz viel Leidenschaft und Professionalität ehrenamtlich das Neuburger Schloßfest alle zwei Jahre wieder zu einem Fest von Bürgern für Bürger macht. Fredi Lahn ist seit 21 Jahren Marktvogt – ohne Allüren, dafür mit ganz viel Herz.
Lieber Fredi, Du bist so sehr mit dem Neuburger Schloßfest und der Ottheinrichstadt verbunden – bist Du eigentlich ein gebürtiger Neuburger? Und wie hat das alles für Dich angefangen – diese Begeisterung für das Schloßfest?
Ich bin kein gebürtiger Neuburger. Ich bin geboren in Brandenburg an der Havel; und bevor die Mauer gebaut wurde, haben mich meine Eltern quasi nach Neuburg verschleppt. Mit zweieinhalb Jahren. Und ja, ich muss sagen, Neuburg ist meine Heimat. Und hier fühle ich mich wohl.
Das mit der Begeisterung für das Schloßfest hat eigentlich 1983 angefangen, da bin ich Mitglied beim Fanfarenzug geworden und habe mich da entsprechend engagiert. Ich war dann auch schnell in der ersten Stimme bei den Fanfarenbläsern und habe aber auch einfache Arbeiten für den Verein übernommen. Wir haben damals die Burgwehr als Vereinsdomizil erhalten – das war früher das Jugendzentrum. Dieses ehrwürdige Gebäude haben wir in vielen Stunden Arbeit umgebaut und frisch renoviert. Damals war ich ursprünglich der Hauswart – und über die Jahre hinweg bin ich zwischenzeitlich Geschäftsführer geworden; kurze Zeit war ich sogar Fanfarenzugleiter. Insgesamt blieb ich dem Fanfarenzug 21 Jahre lang aktiv verbunden. Nach meiner aktiven Zeit bin ich weiterhin als passives Mitglied dem Fanfarenzug treu geblieben.
So hatte ich bereits sehr enge Berührungspunkte mit dem Neuburger Schloßfest – und irgendwann hat mich der damalige Marktvogt, Rudi Niessner, angesprochen, ob ich nicht auch in den Verkehrsverein eintreten möchte, weil ich mich auf dem Schloßfest so engagiert habe.
Natürlich habe ich mich geehrt gefühlt. Der damals aktive Schriftführer Norbert Heimisch musste aus beruflichen Gründen aufhören. Ich habe also „Ja“ gesagt und es hat mir sehr gefallen, in der Führungsriege mitzumachen. Aber nach wie vor war ich weiterhin im Fanfarenzug beschäftigt. Irgendwann ist der Rudi mit der Frage auf mich zugekommen: „Du, Fredi, willst Du nicht „Stelli“ werden?“ Das ist so die typische Frage, wenn sich jemand einbringt und man ihm mehr Verantwortung geben möchte. Ich habe zugesagt – und dann war mir irgendwann klar, dass ich wohl der Nachfolger von Rudi werden soll. Denn was auch immer anstand: Ich musste mit auf alle Empfänge und war immer dabei, wenn es etwas zu organisieren gab. Dann war mir eigentlich schon klar, dass das irgendwann so kommen wird – und das hat mich auch gefreut.
Unser Verkehrsverein hat 2005 das Ottheinrich-Festspiel aufgeführt – da war Rudi Niessner als Hauptorganisator besonders gefordert. Irgendwann vorher sprach er mich an: „Fredi, ich kann nicht beides machen, das Schloßfest und diese Mammutaufgabe mit dem Ottheinrich-Festspiel. Willst du nicht schon jetzt mein Nachfolger werden?“
Eigentlich wollten wir diesen Wechsel erst Ende 2005 vollziehen – und dann stand die Entscheidung schon im Juni 2004 an. Ich habe eingewilligt und wurde bei der Mitgliederversammlung des Verkehrsvereins am 16.06.2004 zum Nachfolger vom Rudi gewählt. Das hat mich sehr gefreut. Aber man muss auch sagen, man weiß oft gar nicht, was da an Arbeit dahinter steckt. Und das wurde mir dann peu à peu bewusst …
2005 war also mein erstes Schlossfest als Marktvogt – es war sehr schön. Grundsätzlich ist alles gut gelaufen. Allerdings fand das große Feuerwerk nicht am Samstag statt, wie geplant und wie immer, sondern am Sonntag. Weil da etwas schief gelaufen ist … Allerdings muss ich sagen, die Wirte waren von diesem „Fehler“ absolut begeistert. Sie meinten, das könnten wir immer so machen. Denn sie haben am Feuerwerkssamstag, der ja dann nicht stattgefunden hat, ein Riesengeschäft gemacht. Und am darauffolgenden Sonntag natürlich noch mal, weil wir dann das Feuerwerk natürlich nachgeholt hatten – und den Festumzug. Ja, aber da muss man durch! Zumindest habe ich bei meinem Einstand einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen.
In den 80er Jahren, wo Du angefangen hast, war ja in Neuburg noch gar nicht so viel los und man hatte nicht so viele Freizeitangebote außerhalb des Vereinslebens. War Dir damals schon klar, dass du jetzt kein Sportler bist oder kein Schütze, sondern Du historische Musik im Fanfarenzug machen willst?
Die Musik lag mir natürlich am Herzen, aber ich war auch Sportler, nämlich Fußballer – und das verrate ich jetzt einfach – ich war auch mal Boxer. Und irgendwann sogar Bayerischer Meister in der Jugendklasse. Mein Favorit war allerdings die Leichtathletik. Da war ich auch nicht schlecht. Meine Bestzeit auf 100 m waren 11,7 Sekunden. Musik und Sport haben mich schon immer begeistert. Ich hatte eine Zeitlang privaten Gesangsunterricht mit Klavierbegleitung, aber ein Pavarotti wäre aus mir sicher nicht geworden.
Hast Du denn eigentlich Neuburg mal verlassen, zur Ausbildung oder zum Studium?
Ich habe alles in Neuburg gemacht. Nach meiner zwölfjährigen Bundeswehrzeit hätte ich auch als Berufssoldat dabei bleiben können – die Befähigung dazu hatte ich. Aber ich hätte dann als Rechnungsführer irgendwo in ganz Deutschland unterwegs sein sollen. Aber Neuburg ist mir ans Herz gewachsen. Das ist meine Stadt. Die liebe ich – hier ist es einfach herrlich. Ich liebe die Menschen hier und da wollte ich nicht weg.
Nach der Bundeswehrzeit habe ich bei der Stadtverwaltung in Ingolstadt angefangen und habe da meinen Weg gemacht. Beim Liegenschaftsamt, dann beim Sportamt und schließlich im Kulturamt. Da hat sich dann der Kreis wieder geschlossen. Ich war beim Kulturamt zuständig für die ganzen Feste in Ingolstadt – den Christkindlmarkt, die Volksfeste, die Dulten und sonstige Feste. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Aber ich bin wieder ins Liegenschaftsamt zurückgekehrt. Denn ich war sehr viel auf mich allein gestellt und hatte zwischenzeitlich zwei Kinder, die noch nicht so alt waren. Da war mir die Familie wichtiger.
Du hast es gerade schon angesprochen, Du hast zwei Kinder. Einen kennt man ja in Neuburg recht gut. Nils ist Geschäftsführer des Neuburger Stadtmarketingvereins …
Meine Tochter Janina ist die jüngere der beiden Geschwister. Sie studiert im Moment in München. Ich kann nur sagen, ich habe zwei ganz tolle Kinder und ich mag sie beide sehr. Und jeder macht seinen Weg.
Janina ist ebenfalls Mitglied im Fanfarenzug und fleißig dabei. Sie hat schon ein bisschen die Luft des Vaters geschnuppert (lacht).
Als Marktvogt bist Du nicht allein für das Schloßfest verantwortlich – dafür ist das ganze Schloßfestkomitee zuständig. Wie muss man sich die Aufgaben und Abläufe in der Vorbereitung vorstellen, bis dann alles soweit ist, wie man es erlebt, wenn man sein Festabzeichen kauft und die Altstadt betritt?
Wenn ein Schloßfest vorbei ist, haben wir vielleicht einen Monat Luft oder höchstens die großen Ferien – und dann geht es weiter aufs Neue. Zum einen stehen die ganzen Nacharbeiten an. Zum anderen steht das nächste Schloßfest bevor. Man muss rechtzeitig mit der Organisation des nächsten Schloßfestes beginnen. Ein Beispiel. Als wir uns entschlossen haben, den Hofgarten mit zu nutzen, als zusätzlichen Veranstaltungsort, mussten wir das im Vorfeld prüfen. Denn es ist ja ein Grundstück der Stadt Neuburg. Man prüft: Ist die Stadt Neuburg dabei? Gibt es Regularien oder Auflagen? Und was wollen wir da eigentlich anbieten? Neben der Auswahl der Gruppen muss man sich um Strom und Wasser kümmern – welche Möglichkeit gibt es da vor Ort? – Deshalb ist es wichtig, entsprechend früh mit der Planung anzufangen. Das nächste Schloßfest ist schneller da als gedacht.
Das Schöne ist: Wir sind im Moment 24 Komitee-Mitglieder. Dazu kommt noch unsere Sekretärin vom Verkehrsvereinsbüro. Jeder und jede hat eine eigene Aufgabe – man ist z. B. für die Sicherheit zuständig, den Markt, Schloßfestgewänder oder die Veranstaltungen im Schlosshof. So hat jeder seine Aufgabe und es wird alles im Team verteilt. Es gibt also eine feste To-Do-Liste für alle Bereiche. Aber manches entsteht auch aus der eigenen Aufgabe heraus und wird dann selbstständig umgesetzt.
Die Komitee-Mitglieder, die neu dazukommen im Laufe der Jahre: Werden die auch ein bisschen von den anderen mit an die Hand genommen? Oder erhält man von Anfang an eine eigene Verantwortung?
Selbstverständlich werden die „Neuen“ an die Hand genommen, das ist uns sehr wichtig. Manche bieten sich direkt an und manchmal holen wir aber auch jemanden dazu, der sich in dem einen oder anderen Bereich ausprobieren kann.
Es kommt ja auch immer darauf an, wie man zusammen passt. Wir sind ein Team und für uns ist wichtig, dass die Leute, die da reinkommen, auch ins Team passen. Bei denen, die außerhalb des Komitees seit längerer Zeit mithelfen, ist uns das klar. Bei einigen beobachten wir, wie das übers Schloßfest hinweg funktioniert. Manch einer von der Stammmannschaft möchte vielleicht auch langsam einen Schritt zurückgehen. Da ist es wichtig, vorausschauend auch junge Leute mit ins Boot zu holen. Und da sind wir eigentlich ganz gut dran. Wir haben sehr gute, fähige und engagierte Leute.
Hat sich denn die Organisation des Schloßfestes über die Jahre gewandelt?
Selbstverständlich. Nur als Beispiel: Zum ersten Schloßfest 2005 in meiner Rolle als Marktvogt hatte der Bescheid der Stadt Neuburg vier Seiten. Und den habe ich drei Tage vorher bekommen.
Aber inzwischen füllt der Bescheid der Stadt plus Sicherheitsauflagen, die wir damals so nicht hatten, zwei breite DIN A4 Ordner. Soweit sind wir. Aber das ist der Wandel der Zeit. Zum einen sind das Brandschutz-Vorkehrungen. Es darf kein Stroh mehr offen rumliegen, alles muss in feuerhemmende Jutesäcke gepackt sein. Wir haben früher sehr viel Geld zahlen müssen für die Beseitigung von Stroh. Denn sobald das Stroh auf der Straße liegt, ist es Sondermüll. Das mussten wir dann für viele Tausende von Euro entsorgen. Natürlich war es auch gemütlich und toll, im Stroh zu liegen und zu lagern – aber sowohl die Zeiten und die Vorgaben haben sich geändert.
So haben wir von Biertischgarnituren auf historische Garnituren umgestellt, die Glaskrüge wichen Tonkrügen und gehören der Vergangenheit an. Die Sanitäter hatten plötzlich weniger zu tun, da es kaum noch Schnittverletzungen durch Glasscherben gab.
Ich glaube, wir haben uns ganz gut entwickelt und ständig weiterentwickelt. Zum Beispiel auch mit dem Steckenreitertanz. Wir sind ein Fest von Bürgern für Bürger. Wir wollen das Schloßfest für alle öffnen. Das haben nicht alle verstanden. Aber es war und ist uns immer wichtig, dass jeder die Möglichkeit hat, aktiv mitzumachen. Egal wie dünn oder dick die Brieftasche ist. Wir haben jetzt auch neue Hütten angeschafft, Fahnen und so weiter. Natürlich gibt es immer noch etwas, was man tun könnte oder sich wünschen würde. Toll wäre zum Beispiel, wenn die Altstadtbewohner in größerer Anzahl ihre Fenster schmücken oder schöne Fahnen heraushängen. So etwas kennt man von anderen Städten, um zu zeigen, wie sehr man mit dem Fest verbunden ist.
Immer mehr Mittelalterfeste oder historische Feste sind über die Jahre entstanden. Ihr seid in einer Arbeitsgemeinschaft süddeutscher Feste, die sich mit verschiedenen Aspekten der Geschichte beschäftigen. Bekommt Ihr da Impulse, die das eigene Fest bereichern?
Ja, auf alle Fälle. Wir sind ja in der Arbeitsgemeinschaft „Historische Kinder- und Heimatfeste Süddeutschland“. Wir sind an die 50 Feste die in der ARGE organisiert sind, zum Beispiel Dinkelsbühl, Landshut oder Rothenburg. Wir spielen mit unserem Neuburger Schloßfest inzwischen auch in der Oberliga mit – und da können wir uns gut austauschen. Wir stellen immer wieder fest: Alle Veranstalter, die dabei sind, haben die gleichen Probleme. Sei es GEMA, sei es Künstlersozialkasse, sei es Sicherheit, wo bekommt man bestimmte Gewänder oder Stoffe her und, und, und? Es ist ein Gewinn für uns, da Mitglied zu sein.
Kann man, wenn man so viele Beschäftigungen rund um das Schloßfest hat, überhaupt noch Hobbys nachgehen?
Das Schloßfest an sich geht weit über ein Hobby hinaus. Aber es bleiben trotzdem ein paar Hobbys. Ein bisschen Sport, ein bisschen lesen und was ganz wichtig ist, einen Ausgleich schaffen. Das heißt sich mit Freunden treffen, mit der Familie. Das ist dann schon ein Gesundbrunnen, den man auch braucht. Denn inzwischen hat das Schloßfest die Größe eines mittelständischen Betriebes und das alles ehrenamtlich zu leisten, ist anstrengend und schwierig.
Ich habe das Gefühl, dass Reisen Dir auch wichtig ist?
Das stimmt. Ob es jetzt Gegenbesuche mit befreundeten Fanfarenzüge sind, die zum Schloßfest kommen und die ja inzwischen auch Freunde sind. Oder die Partnerstädte von Neuburg. Das sind alles immer Kurztrips – aber das geht für mich eigentlich immer und macht mir Spaß. Nur heuer wartet auf mich nach dem Schloßfest noch das Treffen der vorher genannten Arbeitsgemeinschaft in Neuburg. Am zweiten Oktober-Wochenende trifft man sich in Neuburg. Dabei wollen wir uns natürlich entsprechend mit unseren Gruppen präsentieren. Schließlich gilt es auch noch die Neuburger Schlossweihnacht zu organisieren und zu veranstalten, da bleibt keine Zeit für einen längeren Urlaub.
Und nächstes Jahr hoffe ich doch, dass ich ein bisschen mehr Zeit habe, mal vielleicht ein paar Wochen in Urlaub zu fahren oder zu fliegen. Wie auch immer.
So ein Mammutfest benötigt natürlich auch viel Material, einen entsprechenden Kleiderfundus. Wie kommt Ihr damit zurecht?
Wir haben ein Vereinsheim in Ried draußen – mit Halle, großen Keller, Kleiderfundus und Sitzungsraum. Wir haben etliches an Material, was man halt so braucht bei dieser Größenordnung. Das Vereinsheim haben wir über drei Jahre hinweg renoviert und zu einem Effizienzgebäude 55 EE umgebaut bzw. renoviert. Die Renovierung war dringendst notwendig. Wenn wir das Vereinsheim nicht hätten, müsste man vielleicht auf die Stadt zurückkommen, um all das Material und all die Gewänder lagern zu können. Bis jetzt können wir das noch selber leisten – anders als beispielsweise in Dinkelbühl. Dort hat die Stadt dem ausführenden Verein allein für den Kleiderfundus ein großes Gebäude zur Verfügung gestellt. Zusätzlich zum Vereinsheim haben wir ein Organisations-Büro in der Altstadt, um am Schloßfest vor Ort zu sein und auch damit sind wir ganz zufrieden. Ich denke, wir sind gut aufgestellt für die Zukunft.
Wir leben momentan in einer Zeit, wo viele Menschen verunsichert sind und sich Sorgen machen. Welche Rolle kann da unserem Neuburger Schloßfest zukommen?
Wir haben viel Kontakt mit den mittlerweile über 2.000 Aktiven. Da erleben wir das gute Gefühl von Vertrautheit und Zusammenhalt. Und diese Rückmeldung bekommen wir auch von denen, die das Schloßfest besuchen. Es gibt so viele Neuburgerinnen und Neuburger, die – egal wo sie momentan
privat oder beruflich unterwegs sind – alle zwei Jahre zum Schloßfest nach Neuburg kommen.
Das ist das Besondere am Neuburger Schloßfest: Alle Bürger machen mit – auch sehr viele junge Leute. Immer mehr kommen im Gewand. Alle Schneiderinnen und Schneider sind schon seit Wochen ausgebucht. Und wer selbst darin begabt ist, kümmert sich mit Feuereifer um das Fertigstellen seines eigenen Gewandes.
Ich glaube, für die Besucher ist es sehr schön, einfach in eine andere Zeit oder in dieses Fest einzutauchen. Man ist fröhlich, fühlt sich wohl, fühlt sich auch geborgen. Wir versuchen, dafür zu sorgen, dass dieses gute Gefühl entsteht.
Wichtig ist, dass die Leute sich wohlfühlen können, eintauchen, glücklich und fröhlich sind. Und das ist für uns immer so schön zu sehen. Ich habe das nach Corona gemerkt: Es sind so viele Leute auf uns zugekommen und haben gesagt: „Es ist so schön, dass Ihr wieder das Schloßfest für uns macht!“ – Das gab es die Jahre vorher gar nicht.
So ein Zeichen der Wertschätzung, das tut uns wirklich gut. Denn es ist schon ein enormer Kraftakt. Das sieht man nicht von außen. Wer das Gefühl hat, das wäre immer wieder das gleiche Spiel und kinderleicht, der darf gerne bei uns mitmachen und eine Aufgabe übernehmen. Dann kann man sehen, was eigentlich dahintersteckt. Und all das stemmen wir ehrenamtlich.
Jedes Schloßfest ist immer eine Herausforderung. Aber jedes Schloßfest ist immer auch wunderschön.