Endlich ist er da – der Sommer! Und mit ihm die gemütlichen Abende im Freundes- und Familienkreis, im Verein oder unter Kollegen, wo man sich zum Grillen trifft. Selbst nach Jahrtausenden scheint die Faszination des Grillens über dem offenen Feuer ungebrochen zu sein. Sind wir alle noch ein bisschen Jäger und Sammler?
Nur Fleisch grillen war gestern – auch Vegetarier und Veganer lieben die Vielfalt auf der Glut. Doch wie kann man das Feuer beherrschen und allen, die sich zum Grillen getroffen haben, ein unvergessliches Erlebnis bereiten? – Das haben wir einen Experten gefragt. „Grillen ist viel mehr als nur Kochen oder Braten im Freien. Grillen ist ein Ereignis. Ebenso wichtig wie das Essen ist es, dass Menschen zusammenkommen, die eine schöne Zeit miteinander verbringen möchten. Sie genießen das Ambiente, sie vergessen den Alltag“, sagt Christoph Appel, der für größere und kleinere Gesellschaften – im privaten wie im geschäftlichen Rahmen – mit seiner „flamm.bar“ das Grillen neu definiert. Für HALLO Neuburg teilt er sein Expertenwissen.
Worauf kommt es beim Grillen an?
Grillen ist ein echtes Erlebnis. Natürlich geht es ums Essen – aber genauso um das Miteinander, ums Draußensein, ums Teilen von Genussmomenten. Ein Grillabend bringt Menschen zusammen – egal ob im kleinen Kreis oder bei großen Veranstaltungen. Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen wieder bewusster genießen möchten, bietet Grillen eine unkomplizierte und gesellige Form des Essens.
Ob Holzkohle, Gas, Keramikgrill oder Feuerschale: Entscheidend ist, dass man sein Gerät kennt und die Hitze kontrollieren kann. Die meisten Grills haben verschiedene Temperaturzonen. Wer diese gezielt nutzt und ein Thermometer zur Hand hat, kann sehr viel rausholen – vom schnellen Anbraten bis zum langsamen Garen. Auch die Vorbereitung ist wichtig: Wenn alle Zutaten und Werkzeuge griffbereit sind und die Abläufe stimmen, macht das Grillen nicht nur mehr Spaß – es wird auch entspannter für alle.
Welche Grilltrends gibt es gerade?
Klar, Klassiker wie Steak, Würstchen oder Schweinenacken sind nach wie vor beliebt. Doch das Spektrum ist heute viel breiter. Vegetarisch oder vegan zu grillen ist längst kein Kompromiss mehr. Gefüllte Paprika, geräucherte Pilze, Zucchini, Aubergine – das kann richtig raffiniert sein. Auch Käse lässt sich hervorragend einsetzen – z. B. Feta mit Kräutern und Honig in Alufolie. Wer mag, kann auch mal Obst grillen – zum Beispiel Ananas oder Pfirsich mit einem Hauch Chili oder Limette.
Einfach mal mit Marinaden, Rauch, Kräuterbutter oder indirekter Hitze spielen – so bekommt man ganz unterschiedliche Ergebnisse mit dem gleichen Grundprodukt. Das macht nicht nur Spaß, sondern regt auch zum Experimentieren an.
Warum ist Grillen immer noch so faszinierend?
Grillen hat etwas Archaisches – Feuer, Rauch, Gemeinschaft. Vielleicht ist es tief in uns verankert, sich ums Feuer zu versammeln, gemeinsam zu warten, bis das Essen fertig ist – das erinnert uns an etwas Ursprüngliches. Und es funktioniert heute noch genauso gut – nur mit etwas mehr Komfort. Für viele ist es auch eine Form der Entschleunigung: raus aus der Hektik, rein ins Hier und Jetzt.
Was ist die wichtigste Zutat beim Grillen?
Zeit – und echte Lust aufs Produkt. Wer sich mit seinem Grill, der Hitze und dem, was er auflegt, beschäftigt, kann aus einfachen Dingen etwas richtig Besonderes machen. Viele denken beim Grillen an Kindheitserinnerungen: Holzkohle, Würstel, Koteletts. Dieses Gefühl darf bleiben – aber heute haben wir so viele Möglichkeiten, das zu verfeinern. Mit guter Technik, spannenden Zutaten und ein bisschen Experimentierfreude wird aus einem simplen Grillabend ein echtes Highlight.
Was trinkt man zum Grillen?
Ein frisch gezapftes Bier ist und bleibt ein Klassiker. Doch auch leichte Weine, Spritz-Getränke oder alkoholfreie Alternativen wie Aperitifs oder hausgemachte Schorlen passen perfekt zum Grillabend. Wichtig ist, dass das Getränk die Stimmung unterstreicht – entspannt, erfrischend, gesellig.
Für einen besonderen Abschluss lässt sich sogar die Limonade grillen. Zitrusfrüchte in Zucker getaucht und karamellisiert, ein Rosmarin-Honig-Sud, Sprudelwasser und Eis – fertig ist die Grilllimonade. Und wer mag, gibt einen Schuss Bourbon dazu – der perfekte Grilldrink.