Der Wind – bläst ganz kostenlos

Im Herbst ändert sich das Wetter. Es wird kälter und ungemütlicher, weil uns der Wind um die Ohren pfeift. Wenn die Äste der Birken nicht runter hängen, sondern eher seitlich abstehen, dann reicht der Wind, um draußen etwas zu unternehmen. Du kannst Vögel beobachten und sehen, wie sie den Wind nutzen, um nach oben zu kommen. Dabei fliegen sie oft gegen den Wind und stellen die Flügel schräg. Du könntest den Wind nutzen, um Drachen steigen zu lassen. Hast du keinen? Dann bau dir einen. Mit etwas Geschick kannst du aus einer leichten Plastiktüte und ein paar dünnen Holzstäbchen oder Plastikhalmen einen bauen. Probier es aus! Im Internet sind massenweise Bauanleitungen dafür zu finden. Alles, was leicht ist und den Wind einfangen kann, fliegt: von Papierblatt bis zur Mülltüte. Du brauchst nur noch eine Drachenschnur, dann kann es losgehen. Aber Achtung: Drachen nicht in der Nähe von Elektroleitungen steigen lassen – das kann gefährlich werden! Bäume sind auch ungünstig, da verfangen sich die Schnüre gern in den Ästen.

Birken im Wind (am Dachsholz) Bild: A. Meilinger

Zum Starten musst du gegen den Wind rennen, oder du brauchst einen Helfer, der dir den Drachen hoch hält, bis ihn der Wind erfasst hat. Am Anfang wird er öfter abstürzen, bis du das Gefühl für den Wind hast. Mit der Leine kannst du beeinflussen, ob der Drachen steigen oder fallen soll. Könner steigen dann gleich auf einen Lenkdrachen um. Mit dem kannst du Loopings fliegen, weil er zwei Schnüre hat. Das braucht etwas Übung, aber macht großen Spaß, wenn es dann funktioniert. Wenn du die Technik beherrschst, kannst du bei gleichmäßigem Wind mit deinem Drachen spazieren gehen oder mehrere Loopings hintereinander machen.

Windenergie ist eigentlich Sonnenenergie

Weil die Sonne unsere Erde je nach Tages- und Jahreszeit erwärmt, entsteht warme Luft, die sich nach oben bewegt und kalte Luft nachzieht. Den Wind, der uns kostenlos zur Verfügung steht, haben Menschen schon immer genutzt. Um Boote schnell zu machen, haben die Fischer Segel aufgespannt. Wind, der übers Land weht, kann man mit Windmühlen nutzen, um Mehl zu mahlen. Das haben Leute viele hundert Jahre lang gemacht, bevor der elektrische Strom erfunden wurde. Heute nutzt man Windräder, um Strom zu produzieren. Segelflieger brauchen keinen Wind, aber Thermik, die entsteht, wenn warme Luft nach oben steigt. Thermik nutzen auch Gleitschirmflieger, die dann oft stundenlang in der Luft kreisen können.

Wusstest du das?

Wind wird in 13 Beaufort-Klassen (0 bis 12) gemessen. Seeleute messen den Wind in Knoten. In km/h umgerechnet hat eine „frische Brise“ 38 bis 46 km/h, ein Sturm 75 bis 83 km/h. Ein Orkan kann von 112 bis 194 km/h schnell sein.

Windräder in Brandenburg Bild: A. Meilinger