Wohlfühlen statt Winterblues

Sport für die kalte Jahreszeit – das Immunsystem aktiv stärken

Wenn es kalt ist, sinkt bei vielen Menschen die Lust auf Bewegung. Dabei ist Sport gerade im Winter wichtig: „Einmal wird das Immunsystem gestärkt“, sagt Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln. Außerdem ist eine längere Bewegungspause schwer aufzuholen: „Zwei Monate Sportpause bedeuten vier Monate Training, um auf sein altes Level zu kommen.“ Prof. Herbert Löllgen, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), ergänzt: „Wer im Winter durchgehend trainiert, kommt besser ins Frühjahr und hat weniger Infekte.“

Schwimmen trainiert die Ausdauer

Angenehm warmes Wasser macht Schwimmen zum idealen Ausweichsport im Winter. Es reicht aber nicht, nur ein paar Bahnen zu ziehen. 300 bis 500 Meter am Stück seien nötig, um einen Trainingseffekt zu erzielen, sagt Löllgen. Neben Ausdauer werden dabei Oberkörper und Arme trainiert: „Die leisten die Hauptarbeit.“ Nach der Belastung erholt sich der Körper schneller als bei anderen Sportarten. Der Grund: Beim Schwimmen liegt man horizontal, das Wasser drückt gleichmäßig auf den Körper. „So werden alle Gefäße gut durchblutet“, erläutert Löllgen.

Tanzen trainiert auch das Gehirn

„Musik regt zum Bewegen an“, sagt Ingo Froböse. Der Trumpf beim Tanzen sei die Vielfalt. Jeder könne nach seinem Gusto Trainingsreize setzen. Wer es gemächlicher mag, tanzt Walzer. Für die Schnellen sind Zumba oder Pole-Dance ideal. Neben Koordination wird beim Tanzen auch das Gehirn trainiert. Denn verschiedene Schritte und Rhythmen müssen gelernt und abgerufen werden. Ein bis zwei Stunden Tanz sei wie eine Stunde Joggen, erklärt Löllgen.

Tanz und Sport optimal verbinden

Beim Zumba wird lateinamerikanische und internationale Musik mit Aerobic kombiniert. Dabei erhält jedes Lied eine eigene Choreografie und die Bewegungen sind nicht einheitlich.

Die Musik schafft einen positiven emotionalen Effekt und das Gruppentraining stiftet Gemeinschaft. Beides motiviert die Teilnehmenden.

Der Begriff „Pole Dance“ ist eine Zusammensetzung aus zwei englischen Worten: „pole“ – Stange und „dance“ – Tanz. Pole Dance ist also ein akrobatischer Tanz an einer senkrechten Stange. Die rhythmischen Hebe- und Schwungbewegungen aktivieren viele Körperregionen. Rotationen und Rückbeugen fördern Beweglichkeit und Kraft, Ausdauer und Koordination. Zum einen gibt es spezielle Pole-Dance-Schulen, aber auch immer mehr Fitnessstudios bieten Pole-Dance-Kurse an. Grundsätzlich ist es auch möglich, Pole Dance zuhause auszuüben. Doch ohne professionelle Anleitung besteht ein Verletzungsrisiko.

Text: tmn, Fotos: JackF, stock.adobe.com, Konstantin Shishkin,stock.adobe.com