Interview mit Nils Lahn

 „Ich freue mich  extrem, dass ich  die Arbeit hier  machen darf!“

Seit 1. Januar 2024 ist Nils Lahn neuer Geschäftsführer des Vereins Stadtmarketing Neuburg e. V. Im Team mit Franziska Kober, Emelie Kopischke und Angelika Ostermaier fühlt sich der gebürtige Neuburger sehr wohl. Nach zwei Monaten Einarbeitungsphase, die genau mit einer der Veranstaltungshöhepunkte im Stadtmarketingjahr, der „Neuburger Weihnacht“, zusammenfiel, freut sich Nils Lahn auf ein spannendes Jahr voller Events und Aktivitäten für die Einkaufs- und Erlebnisstadt Neuburg – und vor allem auf das Highlight „Hofgartenfest“.

Nils, „Du bist ein echter Neuburger“, weil …?

Niels Lahn: Ich bin ein echter Neuburger, weil ich hier geboren und aufgewachsen bin. Ich bin hier zur Schule gegangen, und habe nach meinem Abitur am Descartes-Gymnasium – nach einem kurzen Ausflug in die Uni – eine Ausbildung in der Reise-Insel gemacht. Danach war ich im touristischen Vertrieb beschäftigt. Leider hat Corona die gesamte Tourismusbranche sehr, sehr hart getroffen. Deswegen habe ich mich gleich umorientiert und bin glücklicherweise beim Stefan Guggenmos gelandet. Er hat mich sehr unterstützt und ich habe mit ihm für REWE Guggenmos den Lieferservice aufgebaut. Danach bin ich mit einem kleinen Abstecher in die Reiseversicherungsbranche direkt hier im Stadtmarketing gelandet.

Hast du das Gefühl, „das ist ja alles noch ganz neu für mich“ oder bist du jetzt nach der „Neuburger Weihnacht“ schon gefühlt als „alter Hase“ unterwegs im Stadtmarketing?“

Niels Lahn: Ich hatte ehrlich gesagt gar keine Zeit, darüber nachzudenken. Ich bin sofort in die Materie eingestiegen, denn ich musste mich trotz der kleinen Übergabephase gleich zurechtfinden. Aber dadurch war und bin ich sofort im Thema drin. Ich kannte das Team vorher schon und fühle mich deswegen auch pudelwohl hier im Stadtmarketing. Ich freue mich extrem, dass ich hier die Arbeit machen darf.

Es fällt vielen auf, dass du so einen erfrischend anderen Ton hineinbringst in das Stadtmarketing. Man hat das Gefühl, du bist ein sehr fröhlicher Mensch – und du kannst auf deiner Position ganz du selbst sein und dich nicht verbiegen. Stimmt dieser Eindruck?

Niels Lahn: Definitiv. Neuburg ist meine Heimat. Das habe ich schon während meines Studiums gemerkt, dass ich jedes Wochenende sehr gerne wieder nach Hause gefahren bin. Neuburg war und ist einfach mein Platz. Da fühle ich mich wohl. Ich habe mich selten nach einem Vorstellungsgespräch so gefreut, eine neue Tätigkeit zu beginnen. Ich bin hier in meiner Heimat und ich möchte etwas bewegen bzw. versuchen etwas zu bewegen. Hier in Neuburg ist es für mich einfacher. Ich kann authentisch sein und einfach von ganzem Herzen voller Energie durchstarten.

ommerdonauschwimmen
Sommerdonauschwimmen

Wahrscheinlich kannst du jetzt nicht sagen, „genau das ist mein Lieblingsevent“, weil man sicher niemanden bevorzugen möchte. Aber gibt es Momente rund um Neuburg, wo dir das Herz aufgeht?

Niels Lahn: Ich lebe sehr gerne hier. Ich finde, Neuburg ist eine ganz besondere Stadt mit unfassbarem Potenzial. Wenn man auf Neuburg zufährt oder in der Stadt unterwegs ist: Man kann sich an dem Blick aufs Schloss nicht satt sehen. Jedes Mal, wenn ich an der Donau entlang laufe, denke ich mir, in was für einer schönen Stadt lebe ich hier eigentlich? In Neuburg ist auch immer was los: gerade über die Sommermonate, ob Hofgartenfest, Fischergasslerfest oder Schloßfest. Es gibt hier so viele Leute, die sich einbringen – auch jetzt im Fasching mit den Burgfunken, der Wasserwacht oder im Winter mit unseren drei Weihnachtsmärkten. Davon können andere Städte nur träumen. 

Hofgartenfest
Das Neuburger Hofgartenfest

Mit deinem großen Bekanntenkreis und deinen kommunikativen Qualitäten hast du sehr gute Voraussetzungen, direkt beim Netzwerk des Neuburger Stadtmarketings anzudocken …

Niels Lahn: Ich würde behaupten, Netzwerken ist sogar ein Schlüssel, um mit den Menschen klarzukommen. Man muss wissen „wie ticken die Neuburgerinnen und Neuburger?“. Man ist aufgerufen, seine persönlichen Kompetenzen an dieser Position mit einzubringen. Es hat schon auch etwas von Werbung für eine gemeinsame Idee. Ich finde schon, dass wir in Neuburg gerade das „Miteinander“ extrem brauchen, gerade auch in der Innenstadt. Man ist für die Einzelhändler da und bringt ihre Position in der Stadt zur Sprache. Wenn man sich gemeinsam im Netzwerk austauscht, kann man einfach sehr, sehr viel erreichen.

Eigentlich hat diese Stadt auch eine Größe, wo man das noch kann … 

Niels Lahn: So sehe ich das auch, denn letztlich trifft man sich hier auch im Leben immer wieder. Man war mit vielen zusammen in der Schule, hat den Abschluss gemacht. Manche sind hier geblieben zur Ausbildung, manche sind weg zum Studieren … aber letztendlich: Zur Familienplanung kommen die meisten wieder zurück. Das zeigt doch, dass Neuburg schon einiges richtig macht. Wir haben alle Schultypen, wir haben hier jetzt sogar einen Campus.

Und es kommen immer wieder neue Impulse zustande, die unsere Stadt und das Lebensgefühl in der Stadt nach vorne bringen, aber im Endeffekt brauchst du dazu auch die nötigen finanziellen Ressourcen. Der Austausch mit den Händlern und den Bürgern bringt am meisten, weil genau da kann man gemeinsam neue Ideen sammeln. Allein denkt man vielleicht an manches nicht – aber zusammen kommt man weiter und kann dann einen Konsens initiieren.

Wie siehst du das Thema „Aufenthaltsqualität in der Neuburger Innenstadt“, über das gerade viel gesprochen wird?

Niels Lahn: Grundsätzlich gibt es einfach eine räumliche Trennung zwischen der Oberen Altstadt und der Innenstadt. Das ist eine Tatsache und an der können wir hier nichts ändern, so ist unsere Stadt errichtet. Doch deshalb bin ich auch als „Neuburger“ und „Anwohner“ froh, dass unsere Innenstadt optisch aufgewertet wurde. Ich wohne hier selbst, ich habe zuerst in der Färberstraße gewohnt und seit 2022 wohne ich in der Schmidstraße. Mir gefällt es, dass die Straßen so umgestaltet wurden. Ich finde es wirklich sehr gelungen. Sicher muss man sich an die nicht mehr vorhandene optische Trennung von Bürgersteig und Straße erst einmal gewöhnen – wie an jede Veränderung. Aber irgendwann wird jede Veränderung Normalität. Dass man jede Gruppe, die am Verkehr teilnimmt, gleich berechtigt behandelt, gefällt mir beispielsweise vom Konzept her sehr gut. Und auch die Sache mit dem Willen, barrierefreier zu gestalten – das ist heute einfach Zeitgeist.

Gemeinsam Lösungen für Neuburg erarbeiten im Team des Stadtmarketings
Gemeinsam Lösungen für Neuburg erarbeiten im Team des Stadtmarketings

Was ist denn dein Wunsch für 2024?

Niels Lahn: Mein Wunsch für 2024 wäre, dass wir alle an einem Strang ziehen. Ich möchte mich dafür einsetzen, das „Wir-Gefühl“ zu stärken und dass wir uns mit den Mitgliedern des Neuburger Stadtmarketing stark austauschen. Dazu gehört, dass unsere Tür immer offen ist – aber auch dass jede und jeder eingeladen ist, an diesem Miteinander aktiv teilzunehmen. 

Außerdem wünsche ich mir, dass wir das Jahr 2024 gut über die Bühne bringen mit allen Veranstaltungen und städtischen Festen. Dass wir wieder ein begeisterndes Hofgartenfest haben werden und dass dabei alles funktioniert. Und natürlich, dass alle gesund bleiben … das würde ich mir wirklich wünschen.

 Interview: Alex Fitzek, Fotos: Ulli Hamm + Stadtmarketing Neuburg