„Bei der Lokalzeitung bin ich einfach am richtigen Platz“

Barbara Wild, Redaktionsleiterin der Neuburger Rundschau, im Stadtgespräch

„Alles was uns bewegt“ – dieser Satz bringt das vielfältige, engagierte und aktuelle Spektrum der Neuburger Rundschau als lokale Heimatzeitung der Augsburger Allgemeinen auf den Punkt. Mit ihrem Team, das die 44-jährige Barbara Wild wertschätzend und kollegial auf Augenhöhe führt, bewegt sie sich am Puls unserer Heimatstadt und in unserer Region. Ob Kommunalpolitik, Kultur oder Klima, Sport oder Soziales, ob regelmäßiger Blick über den Tellerrand der Ottheinrichstadt hinaus oder journalistische Begleitung von Menschen, Unternehmen und Unternehmungen direkt vor der Haustür – bei Barbara Wild laufen die Fäden zusammen. Und das seit geraumer Zeit nicht nur im Bereich der Printausgabe – sondern längst auch online und multimedial.

Doch was bewegt Barbara Wild?

Das erfahrt Ihr in unserem aktuellen Stadtgespräch.

Wie bist Du eigentlich nach Neuburg gekommen und wo bist Du aufgewachsen?

Die Arbeit hat mich nach Neuburg geführt. Nach meinem Volontariat bei der Augsburger Allgemeinen habe ich bei der NR meine erste Redakteursstelle angetreten. Das war 2008. Und ich war damals sehr froh, dass es mit einer Festanstellung geklappt hatte, denn diese Jobs waren heiß umkämpft. Ich war super glücklich. Nachdem ich aus Franken komme, war Neuburg sogar meine Wunschredaktion. Ich hatte mir gedacht, da besteht eine gewisse räumliche Nähe. Neuburg war mir als Stadt auf Anhieb sehr sympathisch. Ich habe später meinen Mann hier kennengelernt und im Endeffekt wurde Neuburg so zu meiner zweiten Heimat.
Geboren bin ich in Sonthofen, im Allgäu. Mein Vater war dort bei der Bundeswehr stationiert. Ich habe dort nur meine ersten beiden Lebensjahre verbracht, aber da wir dort sehr oft dort wandern, kenne ich mich gut aus.
Aber meine ursprüngliche Heimat ist Franken. Ich bin in Bayreuth aufgewachsen mit meiner Schwester und meinen Eltern. In Bamberg habe ich Germanistik, Journalistik und Geschichte studiert. Nach dem Studium bin ich zum Volontariat zur Augsburger Allgemeinen gegangen mit Stationen in Günzburg und Augsburg. In meiner ersten Phase als Redakteurin in Neuburg habe ich mich schon mit Themen befasst, die heute noch oder wieder aktuell sind. Die Donaubrücke war bereits Thema – ebenso die Dauerprobleme beim Verkehr. Auch der Oberbürgermeister war zu dieser Zeit der gleiche wie heute (lacht).

Du hattest zwischenzeitlich die Redaktionsleitung der Donauwörther Zeitung inne – warum zog es Dich dann wieder nach Neuburg zurück?

Nach vier Jahren als Redakteurin in Neuburg bot sich die Möglichkeit, nach Donauwörth zu gehen – als Redaktionsleiterin. Das war für mich eine große Chance. Ich war als junge Frau eine Ausnahme in der damals noch sehr männerdominierten Führungsetage der AZ. Das hat sich aber mittlerweile geändert.
Dieser Aufstieg hat mich gefordert, mir aber auch sehr viel Freude bereitet. Denn ich habe bemerkt, dass es mir liegt, ein Team zu führen und mit den Kollegen Neues zu erarbeiten. Die Redaktion Donauwörth habe ich zwölf Jahre sehr gerne geleitet, aber privat habe ich Neuburg nie verlassen. Ich habe immer hier gewohnt, hier auch meine Familie gegründet, hier ein Haus gebaut. Neuburg ist meine zweite Heimat geworden. Ich fühle mich hier sehr wohl, es hat irgendwie alles gepasst und bin hängen geblieben. Die Stadt bietet ideale Lebensbedingungen für Familien – die Größe, die Umgebung und das Angebot der Stadt passen. Ich schätze die kurzen Wege und das Familiäre auf vielen Ebenen.
Als Manfred Rinke, mein Vorgänger in der Redaktionsleitung, signalisiert hat, er würde in Ruhestand gehen, war es für mich klar, dass ich wieder beruflich nach Neuburg zurückkomme, wenn sie mich wollen. Da hat sich dann alles gut gefügt.

Ab wann hattest Du das Gefühl „hier bin ich zuhause“?

Eigentlich seitdem ich hier mit meinem Mann zusammengezogen bin. Seitdem war Neuburg unsere Basis. Meine Kinder gehen hier zur Schule. Ich habe hier Freundinnen, Freunde, viele Bekannte. Mit der Übernahme der Redaktionsleitung bin ich jetzt auch beruflich hier angekommen.
Viele wissen, welche Rolle ich habe und ein wenig bin ich immer „die von der Zeitung“. Es wird nicht immer ein Unterschied gemacht, ob man privat unterwegs ist oder beruflich. Aber damit kann ich gut umgehen und das stört mich eigentlich auch nicht. Ich kann auch Grenzen ziehen, wenn das nötig wäre. Zugleich weiß ich, was privat bleiben soll. Aber Dank meines gewachsenen Netzwerkes kriege ich natürlich recht viel mit.
Hier in Neuburg genieße ich die kurzen Wege. Ich mache alles mit dem Fahrrad. Ich spare mir viel Zeit, die ich früher auf der B16 auf dem Weg nach Donauwörth verbracht habe.

Team der Redaktion der Neuburger Rundschau: Luzia Grasser, Claudia Voth, Katrin Kretzmann, Dirk Sing, NR-Redaktionsleiterin Barbara Wild, Anna Hecker, Claudia Stegmann, Benjamin Sigmund und Andreas Zidar.

Gibt es einen Platz in Neuburg oder Umgebung, der Dir als Ort zum Auftanken und Entspannen ganz besonders wichtig ist?

Das ist für mich die Natur um uns herum – sowohl die Donau als auch die Wälder. Speziell nach Kreut gehe ich sehr gern, zur alten Burg oder zum Silbersee. Dort ist die Natur recht wild, der Wald ist einsam und ein bisschen mystisch. Das Gebiet befindet sich in unmittelbarer Nähe von unserem Zuhause. Ich merke, dass es mir viel Kraft gibt, dort einfach spazieren zu gehen. Wir sind auch oft in Gietlhausen. Zur Kirschblüte im Frühling ist ein Picknick unterm Kirschbaum oder Spaziergang für uns Pflicht. Und dann der Blick auf Neuburg – das ist schon sehr erhebend.

Auf welches Fest oder welche Veranstaltung im dicht gefüllten Neuburger Veranstaltungskalender freust Du Dich schon jetzt?

Auf das Schloßfest freue ich mich, seitdem ich es das erste Mal erlebt habe, natürlich immer. Ich glaube, es gibt kaum jemanden, der hier wohnt und sich nicht darauf freut. Für mich muss es nicht immer das große Reiterspiel oder der Steckenreitertanz sein – ich mag einfach die Atmosphäre, die Musik, das Treffen mit Freunden und die Gewänder. Besonders stimmungsvoll sind die Abende, wenn die Touristenmassen weg sind und ich mit meinem Mann bei einkehrender Ruhe durch die Gassen streife oder Sonntagabend mit der Stadtwache im Fackelschein die letzte Runde mitlaufe. Für diese besondere Stimmung ist die Altstadt prädestiniert. Da leuchtet Neuburg auf ganz besondere Art.

Jungpfalz Neuburg, vivat hoch! – Auf dem Neuburger Schlossfest unterwegs

Ganz persönlich ist für mich außerdem das Donauschwimmen ein wichtiger Termin. Nicht nur, weil ich es einfach total spaßig finde, im Winter in die Donau zu hüpfen und schon sehr oft mitgeschwommen bin. Sondern weil es danach ja den Wasserwachtsball gibt. Dort habe ich 2009 meinen Mann Sven kennengelernt. Für uns ist das Donauschwimmen deshalb ein gesetzter Termin. Wenn es irgendwie geht und es privat möglich ist, sind wir dabei.

Wusstest Du schon immer, dass Du Journalistin werden möchtest?

„Immer“ ist ein großer Begriff … Immer wusste ich schon, dass ich nicht für einen Job gemacht bin, der jeden Tag gleich verläuft. Ich brauche die Abwechslung, das Spontane und auch ein bisschen den Zeitdruck. Ich bin schon neugierig und habe viele Ideen. Anfangs wollte ich Innenarchitektin werden, aber bei einem Praktikum habe ich festgestellt, dass das doch überwiegend technisch ist. Ich hingegen wollte das Kreative. Ich bin gern mit Menschen zusammen, habe einen Faible für Sprache und schreibe gern. Und dann war es irgendwie sehr naheliegend, in den Journalismus zu gehen.
Ich habe ganz klassisch in Bayreuth bei der Lokalzeitung angefangen, sechs Monate ein Praktikum gemacht. Es war mir innerhalb der ersten Woche klar, dass das der für mich passende Beruf ist. Es ist ein Geschenk, wenn man das so schnell erkennt. Und im Grunde bin ich dabeigeblieben. Ich habe Vieles probiert – beim Radio gearbeitet, beim Fernsehen, ich war in der Unternehmenskommunikation, ich habe auch mal Richtung Wirtschaft die Fühler ausgestreckt. Ich habe auch an der Uni wissenschaftlich gearbeitet. Am Ende hat es mir nirgendwo so gefallen wie im Lokaljournalismus und ich brenne wirklich dafür. Ich bin dort einfach am richtigen Platz.

Hat sich Deine Beziehung zu Deiner Berufswahl über die Jahre geändert – wenn ja, warum?

Ich habe nie damit gehadert, ob Journalismus für mich das Richtige ist. Aber ich beobachte natürlich zum Teil mit Sorge, wie sich bestimmte Dinge entwickeln. Beispielsweise dass es Parteien gibt, die die klassische Medien generell als Lügenpresse beschimpfen. Der Vorwurf, dass generell unsauber recherchiert wird oder Unwahrheiten bewusst gestreut werden, ist schnell in der Welt und entbehrt oft jeglicher Grundlage. Da wird gerne ein Opferrolle gepflegt. Dieses Muster gibt es in vielen Varianten. Der Überbringer der Nachricht, in dem Fall die Zeitung, ist oft der Prellbock. Dass durch die Nutzungsgewohnheiten von Social Media die Erklärung komplexer Themen den Leser oft gar nicht mehr erreicht, finde ich bedenklich und erschwert vieles.
Es hat nie meine Berufswahl in Frage gestellt, aber natürlich sehe ich, dass sich die Rolle der Journalisten in der Gesellschaft verändert. Das ist ein Stück weit eine normale Entwicklung. Nichts bleibt gleich. Aber ich denke, wir müssen viel mehr dafür werben, dass unsere Arbeit gesehen wird, dass sie respektiert wird.
Die Relevanz von sauberem Journalismus zu betonen, ist heutzutage viel wichtiger als es früher war. Damals war es einfach gesetzt: Was in der Zeitung steht, gilt – und das hat auch jeder gelesen. Davon können wir heute nicht mehr ausgehen. Es gibt viele, die im großen Teich der Themen fischen und diese für sich instrumentalisieren wollen. Ich glaube fest daran, dass gerade Lokaljournalismus extrem wichtig ist, weil sich oft direkt vor der Haustür Dinge entwickeln und zeigen, die in der großen Politik wichtig werden. Wenn die Lokaljournalisten nicht mehr hinschauen und hinterfragen, was die Leute, was Politiker entscheiden, dann macht es niemand mehr. Wir stellen Zusammenhänge her, die den Blick auf Entwicklungen oder Entscheidungen maßgeblich beeinflussen.

Welche besondere Verantwortung kommt Dir als ­Redaktionsleiterin gerade in unserer Zeit zu?

Im Grunde steckt der Journalismus in einem Umbruch, wie viele andere Branchen auch. In Zukunft erreichen wir die Leser über unsere digitalen Kanäle, doch gleichzeitig ist das Printmedium Zeitung nach wie vor zentral und unverzichtbar. Den Spagat zwischen den verschiedenen Kanälen hinzubekommen, beschäftigt uns jeden Tag. Denn wer uns online liest, will anders bedient werden und hat auch inhaltlich andere Präferenzen als der klassische Zeitungsleser.
Und selbst die digitale Welt verändert sich rasant. Vor einigen Jahren war Facebook das Maß aller Dinge, mittlerweile ist Instagram immer wichtiger. Für Jugendliche sind Videos auf TikTok die Nummer 1. Deshalb sind wir längst nicht mehr nur Zeitungsredakteure. Wir publizieren aktuell den ganzen Tag über online. Parallel arbeiten wir jeden Tag daran, dass das Produkt Zeitung am Ende des Tages fertiggestellt ist. Wir schreiben Texte und fotografieren, aber mittlerweile schneiden wir Videos, schreiben Newsletter und nehmen Podcast auf. Das Spektrum wird immer breiter.
Der Wandel in der Redaktion ist ein stetiger Prozess. Ich möchte gern mein Team so führen, dass jeder Spaß an der Arbeit hat und sich auch wiederfindet. Und das ist im Grunde die Kunst, alle zusammenzubringen und auch Verständnis zu haben, wenn jemand mit der Entwicklung hadert. Aber ich denke, da sind wir insgesamt auf einem sehr guten Weg.

Beim Lesen Deiner Artikel spürt man, wie wichtig Dir ein werteorientierter Journalismus ist. Was möchtest Du der Leserschaft der Neuburger Rundschau vermitteln?

Egal wo wir unsere Inhalte auch veröffentlichen – wir arbeiten immer auf der gleichen Grundlage. Wenn ein Artikel auf Facebook verlinkt wird, dann kann der Leser den Anspruch haben, dass wir sauber recherchiert haben und objektiv berichten. Wir präsentieren digital unsere Inhalte ein bisschen flippiger, aber die Basisarbeit ist immer gleich. Und das muss auch so sein. Wir sind dafür verantwortlich, dass unsere Inhalte auch der Wahrheit entsprechen. Es ist eine große Verantwortung, über Menschen zu schreiben und Ereignisse und Entscheidungen anderer zu vermitteln, das ist kein Spiel. Ein Missverständnis wieder aus der Welt zu schaffen, kostet Mühe. Sorgfalt ist deshalb oberstes Gebot. Wichtig ist auch, dass wir Kommentar und Bericht stets trennen. Dennoch sind Meinungsstücke wichtig, weil dann der Leser oder die Leserin angeregt wird, sich selbst ein Urteil zu bilden.

Was möchtest Du Menschen, die sich für Journalismus interessieren, für ihren weiteren Lebensweg mitgeben?

Wenn sich jemand für Journalismus interessiert, sage ich: ­machen! Es ist es ein attraktives Berufsfeld, das immer breiter wird. Früher musstest Du Dich entscheiden, willst Du Radio, Fernsehen oder Zeitung. Jetzt kannst Du auch als Social Media Manager arbeiten oder für Suchmaschinen optimierte Texte schreiben. Du kannst Podcast produzieren oder als Datenjournalist Zahlen und Tabellen auswerten und grafisch aufarbeiten. Die Vielfalt der journalistischen Berufe ist noch größer geworden.
Ich glaube, es muss jedem klar sein, dass es kein Beruf ist, bei dem man reich wird. Aber es ist eine enorm vielseitige Tätigkeit. Wer Spaß hat, sich auch mal mit Themen zu beschäftigen, die jetzt sonst nicht auf der eigenen Agenda stehen würden und sich mit Neuem zu befassen und vor allem viele verschiedene Menschen zu treffen, für den ist das eigentlich der beste Beruf, den es gibt. Und ich hoffe auch, dass sich weiterhin junge Leute dafür entscheiden. Wir brauchen kreative und kritische Köpfe – junge Leute, die sich was zutrauen, die aktiv sind, die sich einbringen wollen. Menschen, die sich mit kontroversen Meinungen beschäftigen wollen.

Journalismus zum Anfassen – hier im Kolpingsaal bei ­„Neuburger Rundschau LIVE“.

Bist Du jemand, der gerne bastelt oder strickt, liebst Du Gartenarbeit, spielst Du ein Instrument – was tut Dir gut?

In meinem Job geht es oft geschäftig und schnell zu. In meiner Freizeit brauche ich dann eher Ruhepole. Wir haben einen großen Garten und dort macht es mir ganz viel Freude, zu schnibbeln und umzutopfen und umzusetzen. Im Frühling begeistert mich jedes Jahr aufs Neue wie alles wächst. Mit meinen Kindern bestücke ich ein Hochbeet und wir gießen und ernten zusammen. Das macht allen Spaß.
Oberste Priorität in meinem Leben hat aber die Familie. Mit Sven habe ich zwei Kinder im Alter von sieben und neun Jahren – Max und Franzi. Die wollen meine Aufmerksamkeit, meine Liebe. Das ist ja ganz klar. Und ich möchte mit ihnen viel wertvolle Zeit verbringen. Sie sind mein Zentrum.
Weitere Ruhepole: Ich lese sehr viel und ich mache Yoga. ­Gerade letzteres gibt mir neben Bewegung und Flexibilität auch mentale Stärke. Als Redaktionsleiterin muss ich viele Entscheidungen treffen und Verschiedenstes bedenken. Dann bin ich ganz froh, wenn ich mich beim Yoga nur auf Bewegung und Atmung konzentrieren muss. Ich gehe auch sehr gern schwimmen – ­frühmorgens im Brandl Bahnen ziehen, wenn noch nicht so viele Leute da sind – das ist auch sowas, wo ich dann in der Ruhe Kraft tanke. Und das brauche ich als Ausgleich.

Hast Du ein Ehrenamt – und was ist Dir dabei wichtig?

In meiner Funktion als Redaktionsleiterin bin ich für die „Kartei der Not“ die Botschafterin, wenn man so will. Das übernehme ich gerne, weil ich sehe, wie viele Leute sich für die gute Sache einbringen und Spenden sammeln. Die Menschen haben zu Recht großes Vertrauen in die Stiftung, die unsere Verlegerin aufgebaut hat. Und ich fühle mich dieser guten Idee verpflichtet. Zudem habe ich gesehen, wie schnell und wirksam die Stiftung hilft. Das ich hier meinen Beitrag leisten kann, dass der Kreislauf funktioniert, ist mir wichtig.
Außerdem sind es sehr wertvolle Begegnungen – wie beispielsweise mit den „fleißigen Bienen“. Das ist eine Gruppe von Damen, die schon seit vielen, vielen Jahren Plätzchen verkauft oder Catering anbietet. Der Erlös geht an die Kartei der Not. Aus dem gemeinsamen Wunsch Spenden zu generieren, hat sich eine besondere Bienen-Gemeinschaft gebildet. Die Damen kommen für die gute Sache zusammen und haben gleichzeitig soziale Kontakte aufgebaut. Ich bin immer gerne bei ihnen zu Gast, denn es sind sehr herzliche Frauen.

Als Redaktionsleiterin ist Barbara Wild in stetigem und herzlichem Kontakt mit den „Fleißigen Bienen“ –
hier bei der Überreichung der Silberdistel der „Kartei der Not“.

Wenn Du die Möglichkeit hättest, eine Persönlichkeit des aktuellen Zeitgeschehens zu interviewen: Welche wäre das und was würdest Du sie oder ihn fragen?

Ich hätte mich sehr gerne mal mit Astrid Lindgren unterhalten. Nicht nur, weil sie wie ich gelernte Journalistin war und einfach geniale Kinderbücher geschrieben hat. Sie war eine für ihre Zeit enorm selbstständige und mutige Frau – und diese Stärke schimmert durch ihre Kinderbuch-Figuren wie Lotta, Pippi Langstrumpf oder Ronja Räubertochter. Ich würde sie fragen, wie sie es geschafft hat, trotz privater widriger Umstände ihren Traum zu verwirklichen, Schriftstellerin zu werden. Und vielleicht würde ich mit ihr ein paar Erziehungsfragen diskutieren.

Dieses Jahr ist ja – endlich! – wieder Schloßfest. Was ist Dein Gewand?

Ehrlich gesagt, ich komme immer ganz einfach daher und habe nie in ein Festgewand investiert. Da bin ich zu praktisch veranlagt und will vor allem nicht bei 30 Grad schwitzen.
Für dieses Schloßfest-Jahr lasse ich mir einen neuen Rock und ein Mieder schneidern. Mein bisheriges Gewand ist schon ein bisschen aufgetragen. Und auf das neue freue ich mich jetzt schon. Da werde ich demnächst die Stoffe aussuchen – und dann wird es genäht. Und was rauskommt, weiß ich selbst noch gar nicht so genau. Aber immerhin ist es mir auf den Leib geschneidert. Und ich werde es mit Stolz tragen.

Auch mit ihre Kindern Max (7) und Franziska (9) und Ehemann Sven ist die 44-Jährige gerne „auf Tour“, wie hier in der Sächsischen Schweiz.

Text: Alex Fitzek; Fotos: privat