„Wir helfen gerne“ – mit diesem Motto ist die Tafel Neuburg bereits seit über 20 Jahren in der Residenzstadt aktiv. Philomena Schlamp leitet als 1. Vorsitzende das starke Team der Neuburger Tafel. Dass viele Bürgerinnen und Bürger gerade in der kalten Jahreszeit und vor den Feiertagen kreativ, liebevoll und zupackend tätig werden, um die Neuburger Tafel zu unterstützen, empfindet Philomena Schlamp als beeindruckend – aber auch absolut notwendig. „Ohne diese Anteilnahme würde es nicht gehen“, betont die 1. Vorsitzende. „Seit Corona ist die Anzahl der bedürftigen Personen, die auf die Tafel angewiesen sind, deutlich in die Höhe gegangen. Der Ukrainekrieg und die Energiekrise haben diese Situation noch verschärft.“ Ob in Rente Lebende, Eltern mit Kindern, Alleinerziehende, Geringverdiener oder Geflüchtete – die Neuburger Tafel ist für sie alle eine wichtige Anlaufstelle.
Deshalb ist Philomena Schlamp sehr dankbar für jedes Zeichen der Solidarität, das den Verein erreicht. Ob es die über 52 Neuburger und regionalen Geschäfte sind, die regelmäßig an die Tafel spenden, die Aktionen von Vereinen oder Serviceclubs oder auch das Engagement privater Personen.
Eine besonders wertvolle Ergänzung stellen die von der Tafel bei Neuburger Geschäften durchgeführten Sammelaktionen unter dem Motto „Kauf ein Lebensmittel mehr“ dar. „Wir sind sehr dankbar für jede finanzielle Unterstützung und jede Lebensmittelspende.“
Und dass dabei viele Personen sehr liebevolle Ideen entwickeln, berührt das Team der Neuburger Tafel. „Letztes Weihnachten hat uns eine Aktion besonders bewegt: Eine Gruppe von Damen aus dem Donaumoos hat über 500 Teller wunderbare Plätzchen gebacken. Stellen Sie sich die Freude bei den bedürftigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern vor, die damit beschenkt werden konnten!“
Wer heuer die Lebensmittel-Annahmestelle auf dem Weihnachtsmarkt sucht, wo man Lebensmittel wie Salz, Kaffee, Nudeln oder Zucker abgeben konnte, wird sie auf dem Schrannenplatz nicht finden. Sie war zwar lange Jahre ein wesentlicher Teil der „Neuburger Weihnacht“ – aber Philomena Schlamp hat mit Bernhard Pfahler, der auch zum Vorstand der Neuburger Tafel gehört, entschieden, dass alle, die ihre Mitmenschen mit Lebensmitteln unterstützen möchten, sich direkt an die Neuburger Tafel wenden mögen, wenn sie nach wie vor ein starkes Zeichen der Solidarität für unsere Stadtgemeinschaft setzen wollen.
Zu Weihnachten wünscht sich Philomena Schlamp, dass die Kriege aufhören. „Wir kennen so viele Frauen, die nach Hause fahren müssen, um ihre Söhne oder Männer zu beerdigen. Oder die, obwohl die Situation vor Ort immer noch lebensgefährlich ist, wieder nach Hause müssen, um für andere Familienangehörige da zu sein. Diesem Leid ausgesetzt zu sein, ist unmenschlich!“
Text: Alex Fitzek, Foto: privat