„Neuburg anno dazumal … die Zeitmaschine läuft! Kennt ihr euch aus?“ – Mit dieser Rubrik begeistert Pressesprecher Bernhard Mahler nicht nur in den sozialen Medien die Freundinnen und Freunde unserer Stadt. Auch im Kino sind seine Schätze in regelmäßigen Abständen zu sehen – diese Vorstellungen sind regelmäßig ausverkauft.
Wenn es jetzt wieder mit Riesenschritten auf das Frühjahr zugeht, werden die Neuburgerinnen und Neuburger die Vorzüge ihrer „grünen“ Heimatstadt genießen. Nicht nur das große Areal des Englischen Gartens, die Donauauen oder die Schanz laden zum Spaziergehen und Radeln, zur Begegnung mit der Natur und zum Verweilen ein. Ganz zentrumsnah ist der Hofgarten gelegen, der beim Hofgartenfest im Juni wieder eine besondere Rolle als „Feiermeile“ spielen wird.
Doch je mehr wärmende Sonnenstrahlen Neuburg in den Frühling begleiten, desto mehr wird der Hofgarten und mit ihm auch die Hutzeldörre und der Graben wieder sehr gerne besucht. Hier ist mit der neuen Kneipp-Anlage und dem neuen Grabenspielplatz ein weiteres kleines Freizeit-Idyll mitten in der Stadt entstanden.
Was hat Sebastian Kneipp eigentlich mit Neuburg zu tun? Zur Klärung dieser Frage verweist Bernhard Mahler auf das umfangreiche Fotoarchiv der Stadt Neuburg.
Die aktuelle Abbildung für HALLO Neuburg geht auf eine Zeit zurück, in der der am 27. März 1913 gegründete Verkehrsverein Neuburg an der Donau es sich zur Aufgabe gemacht hatte, den Fremdenverkehr zu beleben und dadurch die Wirtschaftskraft zu stärken. Hauptziel vom Vorstand und dessen Vorsitzenden war jedoch, nach dem Vorbild Bad Wörishofens aus Neuburg einen Kneipp-Kurort zu machen.
So wurde auf Initiative von Magistratrat, Architekt und Fabrikant Franz Hoffmann, dem Initiator und 1. Vorstand des Verkehrsvereins, bereits im Mai 1914 ein Kneippverein gegründet, der ebenfalls großen Zulauf hatte. Nach dem 1. Weltkrieg, 1920, nahmen die beiden Vereine ihr großes Ziel, Neuburg zum Kurort zu machen, wieder in Angriff. 1921 wurde Dr. Wilhelm Spengler aus München als Kurarzt verpflichtet. Im Hofgarten gab es ein Becken zum Wassertreten, eine Wiese zum Taulaufen sowie Gießräume für die Kneippschen Güsse.
Bereits 1922 wurde Neuburg als Kneipp-Kurort anerkannt; der Bundestag der Deutschen Kneippvereine fand im August 1923 in Neuburg statt. Als Vereins- und Kurheim diente die 1923/
1924 renovierte Burgwehr. Die Warmbadeanstalt am Wolfgang-Wilhelm-Platz nutzten die Kurgäste, die 1923 bereits auf 1.000 Personen mit 18.000 Übernachtungen zu Buche schlugen.
Leider währte der Erfolg des Kneipp-Kurorts, für den 1928 ein Sanatorium gebaut wurde, einige Jahre – bis 1933.
Text und Fotos: Bernhard Mahler und Stadtarchiv Neuburg