Die Badstube feiert ihr Comeback

Eine beliebte Institution des Neuburger Schloßfestes ist heuer wieder mit dabei

Erinnert Ihr Euch noch? Die Badstube, die Fritz Seebauer, Schloßfest-Mitbegründer und Ehrenbürger der Stadt Neuburg, bereits zu den Anfängen unseres großen Renaissancefestes erdachte und umsetzte, war 2023 nicht mehr dabei.
Viele Neuburgerinnen und Neuburger, aber auch auswärtige Gäste bedauerten sehr, dass die Badstube mit dem ganz besonderen Feier-Feeling nicht mehr weiterbetrieben werden konnte. Sicher wird gerade für diese Schloßfest-Freunde ein Traum in Erfüllung gehen: Denn die Badstube wird unter neuer Leitung wieder öffnen. HALLO Neuburg sprach dazu mit den beiden Männern hinter dem Kultprojekt, Maximilian Otto Bergbauer und Adrian Steidl.

Für viele Neuburger ist es sicher ein echtes Highlight, dass die Badstube zum Schloßfest wieder öffnet. Wie kam es denn dazu, dass Ihr das Ganze wiederbeleben wollt?

Adrian: Wir sind beide große Fans des Schloßfests – und haben die Badstube richtig vermisst. Der Gedanke, sie wieder aufleben zu lassen, kam uns eigentlich schon 2023 beim Schloßfest. Man saß zusammen, hat überlegt, was fehlt – und schnell war klar: Ohne Badstube ist es hier nur halb so schön. Und wenn es sonst keiner macht, dann machen eben wir es! So sind wir dann tatsächlich irgendwann im Herbst 2024 beim Schloßfestkomitee gewesen und haben angekündigt: „Wir würden es gerne machen.“

Wird denn alles so wie früher – also Setting, Ablauf, Ort? Oder habt Ihr die Gelegenheit genutzt, um bestimmte Dinge in eurem Sinne anzupassen?

Adrian: Uns hat die Badstube in ihrer alten Form sehr gut gefallen. Deshalb freuen wir uns, dass ein Teil des früheren Teams wieder mit dabei ist – darunter echte Spezialistinnen und Spezialisten. Die neue Location passt auch gut zu uns. Jetzt sind wir im Harmoniehof – das ist der Innenhof hinter dem Standesamt, also genau gegenüber vom Karlsplatz und der Hofkirche.

Ist die Badstube in Harmoniehof dann komplett im Freien? Was passiert, wenn das Wetter mal nicht mitspielt – habt Ihr da vorgesorgt?

Maximilian: Ja, dadurch, dass es ein Innenhof ist, sind wir grundsätzlich gut windgeschützt. Außerdem stellen wir mehrere Pavillons auf. Die Schankhütte ist natürlich überdacht. Es gibt zusätzlich einen Bereich mit weiteren überdachten Sitzmöglichkeiten und auch die zwei großen Badezuber stehen unter Dach.

Kann man denn jetzt schon reservieren? Oder wie kommt man an Plätze?

Adrian: Ja, die ersten Reservierungen haben wir bereits vergeben, aber es sind noch Plätze frei. Die Buchung läuft über unsere Telefonnummer 01 57/36 32 34 56.

Es gibt sicher Leute, die das Angebot der Badstube zum ersten Mal nutzen wollen. Könntet Ihr kurz erklären, was das Besondere daran ist?

Adrian: Im Kern geht es darum, ein besonderes Erlebnis mit Freunden zu teilen. Man sitzt mit insgesamt sechs Leuten gemeinsam im Zuber, entspannt sich, trinkt ein, zwei Bier – und genießt die Atmosphäre. Es geht nicht darum, besonders sauber gewaschen zu werden, sondern um das Erlebnis, die Stimmung und den Spaß.

Ist auch wieder Livemusik geplant? Eine Band, die durchzieht?

Adrian: Wir können so viel verraten: Zackenflanke ist dabei – wir stehen in engem Kontakt mit ihnen. Und auch mit einer weiteren Band sind wir im Gespräch. Zackenflanke lagert bei uns im Hof – das heißt nicht, dass sie ständig oder mehr als anderswo spielen, aber sie haben bei uns einen Rückzugsort, um sich vom „Schloßfeststress“ zu erholen.
Maximilian: Sie sind sozusagen bei uns „einquartiert“. Natürlich schlafen sie nicht in der Badstube, aber sie haben dort ihren Rückzugsort – wie es früher auch immer war.

Gibt es noch etwas zum Ablauf, das man vorab wissen sollte?

Maximilian: Der Ablauf für unsere Badegäste bleibt wie gewohnt. Man kommt an, geht in die Umkleide, zieht sich um, wird zum Zuber gebracht, bekommt die ersten Getränke – und wird dann von unseren Bademägden und Wäscherinnen betreut. Es wird außerdem wieder eine Schwitzstube geben, damit man sich – gerade an kühlen Sommerabenden – nochmal aufwärmen kann.

In der Gastronomie ist es ja oft so, dass manche Gäste sich einfach nur lange aufhalten, ohne viel zu bestellen. Wie geht ihr damit um? Gibt es feste Zeitfenster?

Adrian: Ja, wir vergeben – wie früher – feste Badezeiten. Wir wissen aus Erfahrung: Nach einer gewissen Zeit ist der Zuber sowieso durch, und oft reichen auch schon 30 Minuten. Danach ist man gut durchgewärmt – und macht Platz für die nächsten Gäste.

Ihr beide seid also ein eingespieltes Team und zieht das jetzt gemeinsam durch – wie schon viele andere Projekte?

Maximilian: Ganz genau. Und wir bieten nicht nur das Baden an: In unserem Biergarten haben wir Platz für bis zu 120 Gäste, die dort essen und trinken können – auch ohne Zuber. Bei Hunger und Durst ist man bei uns also gut versorgt.
Adrian: Bisher bekommen wir sehr positive Rückmeldungen und freuen uns, dass die Badstube solch einen großen Anklang findet. Für uns beginnt jetzt der Endspurt, um unseren Gästen auch wirklich ein herausragendes Erlebnis auf dem Schloßfest zu bieten.

Das heißt, die Gastronomie ist für Euch kein Neuland?

Maximilian: Für mich auf keinen Fall. Ich war 2013 bei der ARGE Göbel/Deiml am Karlsplatz dabei – Aufbau, Ausschank, Abbau – und danach acht Jahre beim Volksfest Neuburg im Ausschank tätig, zuletzt als Schankwirt. Außerdem habe ich im „Zeitlos“ und im „Café Ozon“ gearbeitet. Ich habe also reichlich Gastro-Erfahrung – und dieses Wissen teilen wir miteinander.

Zum Schluss noch: Kennt Ihr Euch schon länger?

Maximilian: Ja, wir sind quasi zusammen aufgewachsen.